Eine Metallhülle mit Rädern
Zwei Meter breit, vier Meter lang, spitzes Dach, viel Blech, wenig Charme. So steht der Anhänger frisch nach dem Kauf vor mir. Aber ich seh was drin. Und zwar nicht nur Platz – sondern Potenzial. Da meine Familie eine Landwirtschaft betreibt, benutzen wir ihn aber zunächst einmal als Transportanhänger und transportieren einen Kreiselheuer und ein Mähwerk darin zu unserem Betriebsstandort. Danach geht es aber an den Umbau.
Mehr als nur praktisch
Ich will keine rollende Hütte und auch keinen Foodtruck von der Stange.
Ich will eine Einladung auf Rädern. Einen Ort, der funktional ist – aber auch leiwand ausschaut.
Sauber, durchdacht, reduziert. Und trotzdem mit Charakter.
Die Arbeit beginnt
Zunächst plane ich den Innenraum. Ich messe, zeichne und klebe die Maße mit Malerband am Boden auf. In meinem Kopf schiebe ich die Arbeitsflächen hin und her. Die Grundidee: Hygiene steht an erster Stelle und darum wird Edelstahl verbaut, wo es möglich ist. Der verfügbare Platz soll möglichst optimiert genutzt werden, damit alles seinen Platz findet.
Ich brauche:
- eine Kühl-Gefrierkombi,
- einen Geschirrspüler,
- Eiswürfelmaschine und Eiscrusher und natürlich
- viel Strom, Beleuchtung und auch Wasser.
Mein besonderer Augenmerk liegt auf Energieeffizienz. Natürlich schont das die Umwelt, aber mit energieeffizienten Geräten schaffe ich es vermutlich meinen Drinktrailer autark und nur mit dem Strom der Sonne zu betreiben. Dafür klebe ich ein Photovoltaik-Modul auf mein Dach.
Nun wird geschnitten, gebohrt und es fliegen Späne. Manchmal entflieht mir sogar ein kleiner Flucher.
Aber langsam wird aus dem Kasten ein Raum in dem ich mich richtig wohl fühle.
Der Look: Sauber und Sympatisch
Der Look bleibt bewusst einfach. Grau mit viel Edelstahl. Nur punktuell wird Dekoration platziert – vielleicht ein Minzableger in einer Vase, wenn’s mich überkommt.
Aber im Zentrum steht die Funktion: Ich will meine Sirupe verkochen, sauber arbeiten, kühlen, spülen – und vor allem: ausschenken, ohne Stress.
Ein kleiner Ventilator kommt für den Sommer rein, ein IR-Heizelement für die kalten Tage.
Alles hat seinen Platz, alles ist durchdacht. Nicht aus dem Katalog, sondern aus’m Kopf.
Meine Learnings und Lieblingsmomente
Nach meinem Vanausbau habe ich bereits eine gewisse Vorerfahrung, doch die vielen Vorschriften für eine Gaststätte sind mir neu. Ich denke an die schmuddeligen “Imbissbuden” und frage mich, ob die wohl eigentlich alle relevanten Vorschriften kennen. Nachdem ich den letzten Wassertank eingebaut habe und die Geräte endlich einschalten konnte, ist es für mich ein magischer Moment: Der Trinkplatz lebt!
Nun mache ich mich mich gleich daran, den Minzsirup zu kochen, denn wenn sich die Verkaufsklappe zum ersten Mal öffnet, muss ausreichend Nachschub vorhanden sein.
Eigentlich, so denke ich mir als ich den fertigen Drinktrailer betrachte, fehlt jetzt nur mehr ihr liebe Leser:innen!


